Ich habe so eben über einen Newsletter von Sue, die das Benefizkonzert der Artists4Tibet am 10. August 2008 tatkräftig unterstützt hat, Informationen über die Ausschreibung für einen bundesweiten Wettbewerb für Künstler ab dem 11.11.2008 erhalten, in dem es um die künstlerische und funktionale Qualität einer eigenen Website geht.
Sue kämpft ich schon seit geraumer Zeit gegen die Diktatur von großen Portal-Konglomeraten. Ihr ist durch Kollegen in England erst kürzlich zu Ohren gekommen, dass dort sogar ganze Künstler-Tourneen von MySpace gelöscht wurden welche vorab über myspace angezeigt waren und der Verdacht der Korruption durchaus eine Rolle dabei spielt. Sue hat im Zuge ihrer Arbeit als Agentin bereits mehrfach erlebt, dass Künstler-Profile von MySpace einfach gelöscht wurden, angeblich, weil sie gegen die AGBs verstoßen hätten... 4FAME hat deshalb einen Test durchgeführt und das Künstler-Profil vor der Publikation vom MySpace-Support absegnen lassen. Rein rechtlich dürfte jetzt eigentlich nichts mehr gegen den Künstler sprechen. Die Seite wurde von MySpace genehmigt und als mein Künstler von der POPKOMM zurück kam, war das Profil erneut gelöscht?!
Wir wissen, dass es eigentlich gegen unser Deutsches Recht verstößt, dem User "Auflagen" nach AGB zu unterbreiten, obwohl sich der Gerichtsstand des Dienstanbieters in den USA befindet. Die betreffende englische Band hat einen großen materiellen Schaden erlitten, dadurch, dass alle Daten der Tour über MySpace liefen und durch die Löschung des Profils keine Informations-Übermittlung an die Konzertbesucher mehr möglich war. Es wird von uns Agenten vermutet, dass gesonderte Zuschüssen an MySpace ausblieben und dies seine Konsequenzen forderte. Der Weg über eine gerichtliche Anordnung konnte hier in Deutschland nicht beschritten werden. Tour futsch, Budget futscht, Erfolg futsch!
Warum ich Euch das weiterleite?
Wie Sue finde ich es höchst gefährlich, eine vollkommene Abhängigkeit zu MySpace aufzubauen. Die Fälle widerrechtlichen Verhaltens solcher Portale nimmt immer mehr zu, und es ist gegenüber Künstlern unverantwortlich, diese nicht darauf hinzuweisen, dass es sich hierbei nicht um eine gemeinnützige Einrichtung handelt, sondern um ein äußerst fragwürdiges Promotiontool aus den U.S.A.!
Gegen eine gute Web-Community zum Vernetzen und Erreichen der Fans weltweit, ist nichts einzuwenden; aber es muss dem User immer noch freistehen, diese Community zu nutzen ODER NICHT! Und es muss eine sinnvolle Verwaltung der Daten gewährleistet sein, so wie eine formell transparente Oberfläche, die es dem Künstler auch ermöglicht, wirklich ernsthafte Kontakte zu knüpfen und seine Publicity richtig kanalisiert abzugeben. So ist die Darstellung von Bild- und Tonmaterial nicht auf die Bedürfnisse professioneller Projekte ausgerichtet, wie es eben bei der Programmierung einer eigenen Web-Präsentation der Fall wäre.
Es gibt bis heute keine schlüssigen Beweise, dass MySpace ein Erfolgsgarant sind; - im Gegenteil, die Abhängigkeit zu diesem Tool ist so gravierend geworden, dass man nicht weiter von einer unabhängigen Medienlandschaft und künstlerischer Freiheit sprechen kann. Wie jedem heute bekannt ist, gibt es Anbieter, die sogar Zugriffe an Bands verkaufen und sie mit der Illusion locken, bei TRL oder MTViVa einen Auftritt zu bekommen. Die erlangte, heuristische Größe dieses Portals bietet dubiosen Geschäftemachern bestes Potenzial, während die Betreiber von MySpace keine Anstrengungen unternehmen, dieses chaotische System in geordnete Bahnen zu bringen. Wozu auch, - sie verdienen an dieser Situation bestens!
Es ist schon schlimm genug, dass große Plattenfirmen und Konzerne sich den Auflagen ausländischer Dienstanbieter unterwerfen und sich dahingehend manipulieren lassen, welche Künstler, Musiker und Filmemacher nun zum "UpToDate-Status" gehören und welche nicht!
So etwas kann man Meinungsmanipulation ansehen. Diese jedoch kann man, wenn MySpace schon ein notwendiges Werkzeug in der PR & Promotion geworden ist, wenigstens durch eigene Kreativität und Unabhängigkeit in der eigenen öffentlichen Darstellung und im Künstler-Marketing hier in Deutschland aufbrechen und wieder ein freieres Umfeld schaffen welches uns allen in Kunst, Kultur und in den Medien zu Gute kommt.
Sue bittet darum, uns unsere freie, unabhängige Meinung zu Musik & Kultur nicht durch fragwürdige Konglomerate nehmen zu lassen!
4FAME möchte nun durch einen WEBbewerb Künstler wieder zur Eigeninitiative und Eigenkreativität anregen und suchen dazu noch Aktive Supporter aus den Medien. Sie suchen Mitglieder, die sich ihrer Jury zur Verfügung zu stellen, um die beste Band-Website zu ermitteln. Dies ist nicht nur ein simpler Wettbewerb, sondern eine wichtige Aufklärungsarbeit zu Gunsten aller. Denn Unabhängigkeit schützt nicht nur unseren Mittelstand in Europa. Anhand der weltweiten Wirtschaftskrise können wir sehen, wozu es kommen kann, wenn man sich unkritisch allen Einflüssen und Dogmen beugt. Welcher Künstler oder welche Band Erfolg haben wird, sollte immer noch in unseren Händen liegen.
Sue schreibt, sie freue sich über den Zuspruch vieler Independent Labels und freier Journalisten so wie Printmedien, und wünscht sich, dass deren Meinung bei der Bildung unserer Programmgestaltung in TV, Radio und Presse eine erhebliche Rolle spielt.
Solltet Ihr ihrer Jury beitreten wollen, meldet Euch bei Sue
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